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G-Stamm (Griseldis)

Die zweite wichtige Stutenfamilie wurde durch die Stute Griseldis begründet, eine Dülmener Wildpferdstute aus dem Besitz des Herzogs von Croy. Baronin Agnes von Donner konnte die Stute gegen ein paar Mufflons eintauschen. Griseldis war ein Mausfalbe mit primitiven Wildabzeichen, 1921 geboren und 130 cm groß. Sie war eine Halbschwester zu Wiltrud, der anderen Gründerstute des Lehmkuhlener Ponys (W-Stamm). Auch ihr Vater war der Hengst Gladiator, bei dem als Rasse Pyrenäenpony angegeben war und von dem  zu vermuten ist, dass er ein Pottok-Pony war. Griseldis wurde 1936 in das Ponystutbuch des Reichsverbandes für Zucht und Prüfung deutschen Warmbluts aufgenommen. Sie hinterließ der Zucht 12 Fohlen, darunter den überragenden Lehmkuhlener Zuchthengst Grane und die Zuchtstuten Mousie, Morle, Brunhild, Circe und Freia. 1939 wurde Griseldis an Herrn Knudsen verkauft.

Dülmener Stute Griseldis v. Gladiator (Foto: von Donner)

Die Griseldis-Tochter Mousie v. Marquis Ito hatte nur einen geringen Einfluss auf die Zucht. Sie wurde 1926 geboren und war eine

Mausfalb-Stute. Sie konnte der Zucht nur zwei Fohlen hinterlassen, da sie bereits 1932 an einer Vergiftung durch Pfaffenhütchen einging. Ihre 1932 geborene, hellbraune, 130 cm große TochterFalada v. Favorito sollte ursprünglich ihre Nachfolge als Zuchtstute antreten. Sie wurde 1936 als Zuchtstute im Ponystutbuch des Reichsverbandes für Zucht und Prüfung deutschen Warmbluts eingetragen. Allerdings litt ihr erstes und deshalb auch einziges 1937 geborenes, braunes Hengstfohlen v. Favorito an Fohlenlähme. Mousie wurde 1938 nach Pommern verkauft.

Die Griseldis-Tochter Morle v. Marquis Ito war für die Zucht von größerer Bedeutung. Sie wurde 1927 geboren, war 136 cm groß und ein Rappe. Sie wurde 1936 im Ponystutbuch des Reichsverbandes für Zucht und Prüfung deutschen Warmbluts eingetragen. Sie bekam 9 Fohlen. Morle starb schließlich im Februar 1942 im Alter von 15 Jahren. Die Morle-Tochter Klaudia v. Favorito konnte den Griseldis-Zuchtstamm fortführen. Sie wurde 1936 geboren, war dunkelbraun und 126cm groß. Eigentlich war sie bereits kurz nach ihrer Geburt nach Rethwisch verkauft worden, kam aber wieder zurück nach Lehmkuhlen. Sie wurde 1947 in das Zuchtbuch des Pferdestammbuches Schleswig-Holstein/Hamburg e. V. eingetragen. Sie brachte der Zucht 9 Fohlen und war Mutter der wichtigen Lehmkuhlener Hengste Torero v. Teify Brightlight und Teufel v. Tasso. Im Oktober 1951 wurde sie an Herrn Becker nach Itzehoe verkauft.

Von Klaudias weiblichen Nachkommen sind insbesondere die Stuten Sylphide v. Teify Brightlight, geboren 1934 und ein Rappe, und

Kosima v. Pedro geboren 1947 und braun, zu nennen. Sylphide wurde 1943 bereits als Absetzer an Herrn von Hoff verkauft, Kosima wurde nach Schellhorn verkauft, nachdem schon auf Gut Lehmkuhlen begonnen worden war, mit ihr zu züchten. Mit den beiden Stuten wurde bei ihren neuen Besitzern weitergezüchtet, allerdings gibt es darüber keine Unterlagen.

Neben Morle war die Griseldis-Tochter Brunhild v. Marquis Ito von Bedeutung für den Griseldis-Zuchtstamm. Brunhild wurde 1928 geboren und war eine 132 cm große Rappstute. Sie wurde 1936 in das Ponystutbuch des Reichsverbandes für Zucht und Prüfung deutschen Warmbluts eingetragen. Von ihren insgesamt 14 Fohlen überzeugte vor allem ihre weibliche Nachzucht.  Die Brunhild-Tochter Frigga v. Favorito, 1932 geboren, braun und 136 cm groß, wurde 1936 ins Ponystutbuch des Reichsverbandes für Zucht und Prüfung deutschen Warmbluts eingetragen. Sie hinterließ der Zucht nur zwei Fohlen, eins davon war die 1938 geborene Stute Margit“ die an Herrn Lampert verkauft und mit der nicht gezüchtet wurde. Frigga selbst wurde 1944 in den Landkreis Plön verkauft.

 

Wichtiger für die Zucht war die Brunhild-Tochter Lore v. Favorito, eine 1937 geborene, 127 cm große, braune Stute. Sie wurde

1947 in das Zuchtbuch des Pferdestammbuches Schleswig-Holstein/Hamburg e. V. eingetragen. Von ihren insgesamt 12 Fohlen bewährte sich vor allem ihre Tochter Ludwiga v. Speedwell in der Zucht. Sie wurde 1942 geboren und war eine braune, 120 cm große Stute mit einem blauen Auge. Sie brachte auf Gut Lehmkuhlen drei Fohlen und wurde 1951 an Herrn Krützfeldt im Kreis Plön verkauft. Ihre sehr vielversprechende Tochter Libelle v. Sirius, eine 1946 geborene Fuchsstute, ging leider bereits 1947 wegen eines starken Blutwurmbefalls ein.

Neben Morle und Brunhild hat die Griseldis-Tochter Circe v. Marquis Ito sehr zum Erhalt des Zuchtstammes ihrer Mutter beigetragen. Sie wurde 1929 geboren und war eine 132 cm große Mausfalbstute. Sie wurde 1936 als Zuchtstute in das Ponystutbuch des

Reichsverbandes für Zucht und Prüfung deutschen Warmbluts eingetragen und hinterließ der Zucht insgesamt 5 Fohlen, darunter die vier sehr guten Zuchtstuten Hildegund, Mausi, Nixe und Klio.

Die Circe-Tochter Hildegund v. Favorito hatte einen entscheidenden Einfluss auf die Rasse. Sie wurde 1934 geboren und war eine 129 cm große Rappstute. Auch sie wurde in das Stutbuch des Pferdestammbuches Schleswig-Holstein/Hamburg e. V. aufgenommen. Sie hinterließ der Zucht insgesamt 9 Fohlen, ehe sie im Oktober 1948 im Alter von 14 Jahren unerwartet einging. Unter ihren Nachkommen waren der Lehmkuhlener Zuchthengst Olaf v. Grane sowie die wichtigen Stuten Mechthild und Holle.

 

Hildegund v. Favorito a. d. Circe (Foto: v. Donner)

Die Hildegund-Tochter Mechthild v. Grane wurde 1938 geboren und war eine kleine Mausfalbstute. Von Ihren Nachkommen war die

Stute Modeste v. Teify Brightlight von besonderer Bedeutung. Modeste wurde 1942 geboren, war 132 cm groß und ein Mausfalbe. Sie

brachte auf Gut Lehmkuhlen insgesamt 4 Fohlen, ehe sie im Mai 1951 an die Schlachterei Wentorf in Preetz verkauft wurde. Von ihren

Nachkommen waren die 1947 geborene Braunfalbstute Murmel v. Sirius, die 1949 geborene Mausfalbstute Motte v. Sirius und die

1950 geborene, dunkelbraune Stute Melitta v. Pedro sicherlich bedeutende Zuchtstutenanwärterinnen, wurden allerdings alle drei nicht in der Zucht eingesetzt. Murmel wurde 1947 bereits als Absetzer an Herrn Sieck verkauft und Motte 1952 an Herrn Hingst im Kreis Plön.

Die zweite Hildegund-Tochter Holle v. Grane wurde 1941 geboren, war eine Mausfalbstute und wurde in das Zuchtbuch des Deutschen Kleinpferdestammbuches eingetragen. Sie konnte der Zucht allerdings nur zwei Fohlen hinterlassen, weil sie im November 1946

einging. Die Holle-Tochter Hirtin v. Pedro wurde 1946 geboren und war eine kleine, dunkelbraune Stute. Sie sollte ursprünglich in die Fußstapfen ihrer Mutter treten, wurde dann aber bereits als Absetzer an Herrn Reichel verkauft.

Auch die Circe-Tochter Mausi v. Grane war eine sehr vererbungstreue Zuchtstute. Sie wurde 1938 geboren und war eine 131 cm große Mausfalbstute. Wie fast alle anderen Lehmkuhlener Zuchtstuten zu der Zeit wurde sie im Jahr 1947 in das Zuchtbuch des Pferdestammbuches Schleswig-Holstein/Hamburg e. V. eingetragen. Sie hinterließ der Zucht 5 Fohlen und ging im Januar

1948 ein. Von ihren Nachkommen waren insbesondere die 1943 geborene Rappstute Minerva v. Teify Brightlight und die 1944 geborene Rappstute Mucki v. Teify Brightlight interessante Zuchtstutenanwärterinnen, doch beide wurden verkauft, Minerva 1944 als

Jährling an Herrn Sieck und Mucki an Jens Otto Jebe in Husum.

Eine weitere Circe-Tochter war Nixe v. Grane. Sie wurde 1939 geboren und war eine 132 cm große Mausfalbstute mit Krötenmaul. Sie wurde 1947 ins Pferdestammbuch Schleswig-Holstein/Hamburg e. V. eingetragen und brachte auf Gut Lehmkuhlen 4 Fohlen zur Welt ehe sie im September 1950 nach Schellhorn verkauft wurde. Von ihren Nachkommen wäre insbesondere die 1946 geborene Mausfalbstute Nonne v. Sirius für die Zucht interessant gewesen, aber sie wurde als Absetzer 1946 von Herrn Sieck gegen ein anderes Pony eingetauscht.

Eine einflussreiche Stute in der Zucht war auch die Griseldis-Tochter Freia v. Favorito. Sie wurde 1932 geboren und war eine 128 cm große Rappstute. Auch sie wurde 1947 als Zuchtstute ins Pferdestammbuch Schleswig-Holstein/Hamburg e. V. eingetragen. Von ihren insgesamt 16 Fohlen ist vor allem der 1938 geborene Lehmkuhlener Hengst Magnus v. Grane zu nennen, welcher später über seinen Lehmkuhlener Pony-Sohn Mandarin (aus einer Dülmener Wildbahnstute und als Arenberg-Nordkirchener Pony eingetragen) Großvater des kleinen Pinto-Hengstes Massay wurde. Von ihren zahlreichen Töchtern ist vor allem ihre Tochter Fatma zu nennen. Freia starb 1953 im Alter von 21 Jahren.

Freia v. Favorito a. d. Griseldis (Foto: von Donner)

Die Freia-Tochter Fatma v. Teify Brightlight führte den Griseldis-Zuchtstamm erfolgreich fort. Sie wurde 1942 geboren und war eine 126 cm große Rappstute. Sie wurde 1947 ins Zuchtbuch des Pferdestammbuchs Schleswig-Holstein/Hamburg e. V. aufgenommen und bekam auf Lehmkuhlen 6 Fohlen. Von ihren Töchtern sind insbesondere die dunkelbraune, 1946 geborene Fathia v. „Pedro“, die braune, 1950 geborene Stute Fichte v. „Pedro“ und die schwarzbraune, 1953 geborene Stute Flittchen v. Pedro zu nennen. Alle drei wurden verkauft, Fathia 1946 bereits als Absetzer an einen Bischof und Fichte an Herrn Stören in Kiel.

 

Aus dem Griseldis-Zuchtstamm gingen bis zur Auflösung der Zucht auf Gut Lehmkuhlendes Gutes nicht nur viele vererbungstreue Zuchtstuten hervor, sondern auch einflussreiche Hengste. Noch heute ist der Stamm der Griseldis in vielen Abstammungen zu finden.

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Hildegund v. Favorito a. d. Circe (Foto v_edited.png
Dülmener Stute Griseldis v_edited.jpg
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