K-Linie (Kadett ox)

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Die fünfte Hengstlinie der Lehmkuhlener Pony-Zucht wurde bei Friedrich Lilienthal in St. Peter-Ording begründet. Er suchte für seine Lehmkuhlener Zucht nach einem geeigneten Hengst. Der einzige weitere, ihm bekannte Zücher Lehmkuhlener Ponys war die Spedition Neelsen, von der bereits Lilienthals Hengst Pascha stammte. Um zu starke Inzucht zu vermeiden, wollte er dort keinen zweiten Hengst kaufen. Deshalb kaufte er bei Wilhelm Carl Hansen in Ahrensburg den kleinen Vollblutaraber-Hengst Kadett ox v. Kalif ox a. d. Kenya ox, weil ihm die Veredlungskraft der Vollblutaraber bekannt war.  Kadett ox vererbte sich tatsächlich sehr gut, seine Nachkommen zeigten immer noch die typischen Lehmkuhlener Charakteristika, waren aber ein bisschen größer und leichter. Da Lilienthal der Name des Hengstes nicht gefiel, nannte er ihn anfangs "Kalif" nach dessen Vater und nannte ihn schließlich in Sultan um, allerdings behielt der Hengst seinen Namen Kadett ox auf dem Papier. Er wurde vom Pferdestammbuch Schleswig-Holstein/Hamburg e. V. gekört für die Reitpony-Zucht, sodass seine Nachkommen nicht mehr als Lehmkuhlener Ponys registriert wurden, sondern als 'Sonstige Ponys' oder Deutsche Reitponys.  Kadett ox deckte von 1966 bis 1969.

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Vollblutaraber-Hengst Kadett ox v. Kalif ox a. d. Kenya ox umringt von seinen Lehmkuhlener Stuten mit Nachzucht (Foto: Friedrich Lilienthal)

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Der nächste wichtige Hengst dieser Linie war der Kadett ox-Sohn Ben-Venuto a. d. Feline, dunkelbraun und 1968 bei Friedrich Lilienthal geboren. Oft wurde er nur Benne gerufen. Ben-Venuto war vom Exterieur her kein sonderlich schöner oder typvoller Lehmkuhlener Hengst, denn er hatte ein nur sehr spärlich ausgeprägtes Langhaar und einen relativ langen Kopf - vermutlich wegen des Vollblutaraber-Vaters. Dennoch war Ben-Venuto bedeutend für die Lehmkuhlener Ponyzucht und für den Erhalt der K-Linie. Er wurde beim Pferdestammbuch Schleswig-Holstein/Hamburg e. V. als Deckhengst eingetragen, allerdings nicht gekört. Da sein Vater den Anfangsbuchstaben K hatte, erhielt er auf dem Papier den Namen Kilian, weil der Zuchtverband diese Namengebung seitens der Vaterlinie vorgab. Er deckte von 1970 bis 1971 bei Friedrich Lilienthal in St. Peter-Ording.

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Ben-Venuto v. Kadett ox a. d. Feline (Foto: Jasper Nissen)

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Schließlich sorgte noch der 1971 geborene und 147 cm große Tarzan v. Ben-Venuto a. d. Gesine v. Pascha“ ein mittelgroßer schwarzbrauner Hengst, für den weiteren Erhalt der P-Linie. Leider wurde er nicht nur mit reinrassigen Lehmkuhlener Ponys angepaart, sondern auch viel mit Reitponys und verkreuzten Stuten. Trotzdem Tarzan 1978 unter seinem Reiter Olaf Lilienthal, Friedrich Lilienthals Sohn, in Traventhal eine freiwillige Hengstleistungsprüfung ablegte und mit einer Durchschnittsnote von 6,2 (Rittigkeit und Springvermögen wurden jeweils mit einer 6,5 benotet) bestand und sogar Hengstleistungssieger wurde, wurde er vom Pferdestammbuch Schleswig-Holstein/Hamburg e. V. nicht gekört. Außerdem führte ihn der Zuchtverband als Deutsches Reitpony - das Lehmkuhlener Pony galt aus Sicht der FN und des Zuchtverbandes als ausgestorben (s. Zuchtgeschichte). Tarzan wurde sehr lange, von 1973 bis Mitte der 1990er Jahre, in der Zucht eingesetzt.

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Tarzan v. Ben-Venuto a. d. Gesine (Foto: Friedrich Lilienbthal)

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Nach dem Tod Friedrich Lilienthald übernahm sein Sohn Olaf Lilienthal die Lehmkuhlener Zucht seines Vaters. Der größere Teil der Lehmkuhlener Zuchtherde seines Vaters wurde verkauft. Die bei ihm verbliebenen Stuten belegte Olaf LIlienthal leider nicht mit Lehmkuhlener Hengsten,  sondern mit dem Deutschen Reitponyhengst Jimmy (Joost the Little Son) und dem Dänischen Reitponyhengst Joop.

 

Aus der Zucht von Olaf Lilienthal ist für die Lehmkuhlener Ponyzucht der Hengst Joe Cocker v. Joop von Bedeutung. Seine Mutter Fee II ist eine Tarzan-Tochter. Joe Cocker hat einen Lehmkuhlener Blutanteil von 25 %. Durch den Zuchteinsatz dieses Hengstes könnte die  K-Linie reanimiert werden.

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Joe Cocker v. Joop a. e. Tarzan-Tochter (Foto: Cimberley Czternasti)

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